Die zwölf Geschworenen
von Reginald Rose und Horst Budjuhn,
in Überarbeitung durch Wolfgang Stock,

Regie: Wolfgang Stock

Über das Stück

Zwölf Menschen sollen, zusammengepfercht in einem Raum, abgeschlossen von
äußeren Einflüssen, einen vermeintlichen Mörder richten. Ihr Versuch, die Sache
mit einem schnellöen Schuldspruch zu erledigen, scheitert am Widerspruch des
Geschworenen Nr. 8, eines besonnen, ernsten Mannes, dem daran gelegen ist,
die Hintergründe des Falls zu diskutieren.
Die übrigen Geschworenen sehen sich gezwungen, ihre Entscheidungen neu zu
überdenken. In einer spannungsgeladenen Debatte offenbart sich nun das Ver-
halten unterschiedlichster Charaktere, die durchaus als Querschnitt der bürger-
lichen Mittelschicht angesehen werden können.
Nr. 8 gelingt es schließlich, den Versammelten ihre ethischen Verpflichtungen vor
Augen zu führen und sie von dem fundamentalen Recht auf "vernünftige Zweifel"
zu überzeugen.
Wenn am Ende zwölf bis zur Weißglut zerstrittene Menschen sich zu diesem
Grundrecht beken
nen, zweifeln zu dürfen, so ist jeder, der ihrem Gericht bei-
gewohnt hat, mitverstrickt in das Labyrinth irdischer Rechtsfindung. Die Gerech-
tigkeit ist kein Dogma, das sich in Paragraphen einrichten läßt, sondern Leben
in seinem grausamen Widerspruch. Wäre der Angeklagte tatsächlich schuldig - es
bleibt im Rahmen der Handlung letztlich offen - so werden Juristen im Freispruch
eine soziale Gefahr sehen.
Für den Autor ist jedoch die Zerstörung von Voreingenommenhei ein unabdingbarer
Schritt zur Annäherung an die Wahrheit; sie zu erhellen muß oberstes Ziel einer
freiheitlich konzipierten Gesellschaft sein.

Die Autoren

Reginald Rose w
ar zunächst als Werbetexter tätig, bevor er seine Laufbahn als
Autor für Bühne,
Film und Fernsehen einschlug.
Sein Fernsehspiel "Twelve angry men" wurde durch die Verfilmung mit Henry
Fonda und Lee J. Cobb, Regie Sidney Lumet, zu einem großen Leinwanderfolg
1958 erlebte das Stück in einer von Horst Budjuhn übersetzten und adaptierten
Theaterfassung seine Uraufführung.

Horst Budjuhn schreibt: "Es schien ein völliger Irrtum zu sein. Alle namhaften
deutschen Intendanten lehnten das Stück mit kategorischer Höflichkeit ab. Ein
einziger Hartnäckiger, ein Don Quichotte des Instinkts, blieb übrig. Nur wollten
sich ihm keine Schauspieler zur Verfügung stellen, denn es war ein Stück, in
dem es nur Nummern von 1 bis 12 gab."


Szenenfoto: Aufführung in der evanglischen Kirche in Flörsheim


Unsere Besetzung

Nr. 1 Petra Treber
Nr. 2 Romina Schreiber
Nr. 3 Peter Keller
Nr. 4 Ralf Keß
Nr. 5 Sören Wilkening
Nr. 6 Alois Bruckmeier
Nr. 7 Karl Heinz Jochim
Nr. 8 Jürgen Ripperger
Nr. 9 Matthias Holly
Nr. 10 Luzia Platt
Nr. 11 Max Nauheimer
Nr. 12 Hans-Joachim Schäfer
Gerichtsdiener Eberhard Kindsmüller
Stimme des
Gerichts-
vorsitzenden
Johannes Senf

























Bearbeitet unf Regie Wolfgang Stock
Assistenz und Souffleuse Helga Stock
Maske Monika Pleiner
Inspizienz Erich Steinkamp
Licht und Ton Eberhard Kindsmüller
Technik Eberhard Kindsmüller
Florian Ramlow
Bühnenbild, Titelgrafik und Plakat Otmar Laut
Programm Otmar Laut
Bühnenbau Matthias Holly,
Max Nauheimer
Presse und Information Hans Jakob Gall

"Die 12 Geschworenen" standen 2007 erneut auf dem Spielplan des FAT.
Hier geht's zu den Informationen zur Produktion 2007.